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Rilke und die Religion

Günther Schiwy - Rilke und die Religion

2006
175 Seiten, kartoniert

ISBN-10: 3-458-17331-5
ISBN-13: 978-3458173311

Kurzbeschreibung
Spätestens seit dem Erscheinen des Stunden-Buchs im Jahre 1905 liegt die religiöse Dimension des Werkes von Rainer Maria Rilke klar zutage, und nicht zuletzt sie hat Generationen von Lesern in ihren Bann gezogen. Dabei ist Rilkes Verhältnis zur Religion durchaus zwiespältig: Die Kirchenfrömmigkeit seiner Mutter lehnt er ebenso ab wie  zwischen Gott und Mensch vermittelnde Instanzen – weshalb ihm auch der Gott des Judentums näher steht als jener des Neuen Testaments. Er kritisiert die Rolle, die Religionen, vor allem das Christentum, in der Menschheitsgeschichte gespielt haben, und setzt statt auf dogmatische Glaubensbekenntnisse auf intuive Gotteserfahrung. Er wahrt sich dagegen. Daß die Menschen von den Religionen kleingeredet und Liebe und Sexualität verteufelt werden. Demgegenüber rühmt Rilke das Hiesige als die Erscheinung eines Göttlichen, an dessen Vollendung mitzuwirken die vornehmste Aufgabe des Menschen sei. Günther Schiwy läßt Rilke ausführlich selbst zu Wort kommen, und so liest sich seine Darstellung von Rilkes religiöser Entwicklung auch als eine religiöse Autobiographie des Dichters, die die wichtigsten Aussagen Rilkes zur Religion versammelt. Achtzig Jahre nach seinem Tod, da wieder Kriege als „Kreuzzüge“ und terroristische Aktionen als „Gottesdienst“ deklariert werden, sind die Antworten, die Rilke in seinen Dichtungen und Briefen auf die Frage nach Gott und dem Umgang mit ihm gibt, von unerwarteter Aktualität.